Die Kette von "Warum"

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Gestern, im Alter von 26 Monaten und 2 Tagen, hat mein kleiner Schrat zum ersten Mal diesen Klassiker der Kinder-Eltern-Kommunikation gebracht: die Warum-Kette.
Die (endlose) Reihung von Warum-Fragen auf jede Antwort des Elternteils ist so berühmt und weitverbreitet, dass ich nicht viel dazu sagen muss. Ich hatte sie erwartet, seit Brainbug zum ersten mal ein "Warum" formulierte (vor gut 3 Monaten übrigens).

Ich bin dann auch prompt vor Lachen auf den Rücken gefallen - und konnte mir auch später das Schmunzeln nicht verkneifen, als mir klar wurde, dass das große WARUM vielleicht nicht zufällig an diesem Tag gekommen ist. Es war nämlich (Grippesaison lässt grüßen) auch der Tag, an dem mein Sohn zum ersten Mal bewusst krank war - so richtig mit Fieber, tränenden Augen, hektischen Eltern und einem sehr eindrucksvollen Schwall erbrochener Milch auf die Lieblingsstofftierkatze.
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Solcherart in das Jammertal der Welt gestürzt und mit der Unausweichlichkeit des menschlichen Leids konfrontiert ist es kein Wunder, dass der kleine Mensch seinen Schöpfer nach dem Grund fragt (und stellvertretend für Ihn eben mich, den leiblichen Erzeuger).
Ich mache mir auch keine Illusionen, den Fragehunger jemals befriedigen zu können - oder dass ich das überhaupt versuchen sollte. Die WarumWarumWarum-Phase hat, glaube ich, ganz andere Hintergründe, sie ist ein Wunsch nach Kommunikation und eine Rückversicherung an die Verlässlichkeit der Allwissenden Eltern. Auch das Familienhandbuch meint "Ganz deutlich wird der Wunsch des Kindes nach dem Gespräch in den endlos langen Frageketten...", macht dann allerings den Fehler zu glauben, es gäbe eine Lösung: "Eine schlichte Gegenfrage des Erwachsenen [kann] ein Gespräch in Gang bringen, in dem das Kind das ihm Wesentliche benennen kann."
Das scheint mir Unsinn. Ich habe schon gesehen, wie erwachsene Paare jahrelang daran scheitern, das "Wesentliche" zu benennen. Menschen können das nicht, genausowenig wie wir die Frage nach dem Warum endgültig beantworten können. Ein Blick auf unser großes Orakel zeigt uns das: selbst Google kann nicht mal eine sinnvolle Warum-Frage vorschlagen.
"Warum liegt hier Stroh?" - die Recherche über die Herkunft dieser Frage geschieht auf eigene Gefahr.

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