Deine Mudda bist du!


Statue William Tell & Sohn, Richard Kissling, 1895.

...oder dein Vater, je nach Geschlecht. Eine (windige, aber witzige) Studie legt das Alter, in dem wir (bzw. junge Frauen, was mich zwar nicht mit einschließt, aber egal) uns in unsere Mütter verwandeln, auf 31. Dann fangen wir wohl an, so zu klingen wie sie, die gleichen Vorlieben zu haben, die gleichen Hobbys. Das passiert nicht nur Frauen, möchte ich meinen, oder vielmehr meine Frau meint das. Im Gegenzug bin ich mir nicht so sicher, sie erinnert mich mehr an ihren Opa väterlicherseits.
Sind wir nicht eher eine Kombination beider Elternteile? Das ist vielleicht fies; ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen als mit zwei ewig zankenden Stimmen in meinem Kopf zu leben. Aber jede Kombination der meisten Paare dürfte genau so aussehen.

Ich bilde mir auch ein, viele andere Seiten zu haben als mein lieber Vater. Ich zeige meine Zärtlichkeit den Kindern deutlicher, ich bin weniger Ingenieur und mehr Autor, weniger Bastler und mehr Musiker. Natürlich gibt es auch viele Gemeinsamkeiten. Ich schätze für jede elterliche Eigenschaft, die man ablehnt, bekämpft, verdammt, übernimmt man vier ohne nachzudenken.

Dass wir mit 31 erkennen, wes Geistes Kind wir sind, liegt natürlich daran, dass wir selber Eltern werden. Das ist verwirrend, und keiner weiß wie es richtig geht. Also machen wir es da nach, wo wir es gesehen haben: bei unseren Eltern eben. Und weil das Elterndasein ein hektisches ist, können wir nicht so viel von dem hinterfragen, was wir da nachmachen.

Wenn ich so drüber nachdenke, wird mir klar dass ich nichts dagegen hätte wenn meine Frau wie ihre Mutter wäre. Nur: müsste ich dann nicht so sein wie ihr Vater, damit das klappt? Kann man eine Hälfte eines so eingespielten Paares kopieren, ohne die andere? Eher nicht.
Uh...
Leute, ich glaube ich bin doch froh, dass meine Gattin so ist wie sie ist.

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