Das Ende der Welt für den Kindergarten

Oh nein! Es ist der letzte Tag im Kindergarten. Jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Oder, vielmehr: jetzt beginnen sechs Wochen Urlaub, auf die sich mein Brainbug freut wie ein echtes Schulkind. Ich, als Papa, bin vielleicht am traurigsten von allen Beiteiligten. Wie dumm eigentlich.

Trotz der sommerlichen Laune, den tollen Plänen für die nächsten Tage und Wochen, weckt dieser kleine Abschnitt im Leben meines Erstgeborenen so eine Art morbide Sehnsucht. Wenn ich ganz genau hinschau, regt sich da die Angst vor der Erwachsenwerden meiner Kinder - davor, nicht mehr der Mittelpunkt ihrer Welt zu sein. Mein Vater hat mir erzählt, dass er bei meiner Einschulung geweint hat. Ich kann es nachfühlen.

Meinen Kleinen hab ich damit nicht angesteckt, Gott sei Dank. Er hat sich schon beschwert wie fad der Kindergarten ist. Es ist auch höchste Zeit, die erste Klasse dürfte ihn akademisch nicht so recht fordern, dafür aber sicher in Punkto Selbstkontrolle und -Disziplin. Das werden sicher ein paar böse Überraschungen, die auf ihn zukommen. Naja, kein Grund ihn damit jetzt zu beunruhigen. Soll er den Sommer genießen.

Und ich alter Mann schau mir die bunten Blumen an und denke an den Herbst. Und den Herbst in zwei Jahren, wenn meine Zweitgeborene in den Kindergarten kommt. Das Ende der Welt ist also nur vorübergehend.


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