Regenwald - eine Ausstellung im Lokschuppen Rosenheim

Welches Tier hat diese Stimme?
Ist es Säugetier, Retil, Vogel, Insekt...?
Genau lauschen und dann schnell auf das richtige Feld
Ein paar beeindruckende Sachen sind uns passiert in Rosenheim. Als Fans des Lokschuppens und seiner Ausstellung konnten wir uns die zum "Regenwald" natürlich nicht entgehen lassen. Auf die Frage, was ihnen dort am besten gefallen hat, haben meine Schätzchen einstimmig geantwortet: das Tierstimmen-Spiel. Um zu begreifen wie bahnbrechend das ist, muss man wissen, dass sie (2) und er (7) sich sonst nie einig sind. Nie! Aber dieses bei Michael Schanze abgeschaute 1-2-oder-3-Spiel ist wirklich toll. Ich hätte ja mitgemacht, aber die Felder waren immer schon voll mit Kindern. Wenigstens weiß ich jetzt wie ein Ozelot schnauft.

Genau so beeindruckend für mich als Papa: dass meine Kleine (zuerst sehr ängstlich) mir die Kamera aus der Hand gerissen hat, um den Waldelefannten abzulichten. Er ist aber auch ein tolles Videodokument, wie das scheue Tier in Lebensgröße in die Kamerafalle tappt, staunt und dann abdreht.

Vor einem in dunkler Ecke scheu aus der Deckung lugenden Okapi hatte meine Prinzessin immerhin so viel Respekt, dass sie nur im Schutz beider Männer - Bruder und Papa - dazu zu überreden war, sich an das Exponat heran zu wagen. Die Ausstellung ist wirklich voll mit richtig guten Hinguckern.

So hart arbeiten. Immer schleppenErstaunlich: es sind gar keine Eltern.
Bisweilen sind naturwissenschaftliche Museen etwas fad: ein paar abgegriffene Dioramen, textlastige Erklärungen an den Wänden, liebloses Raumdesign. Vom Lokschuppen hatte ich anderes erwartet, und wir bekamen ab dem ersten Meter gezeigt: es geht viel, viel besser. Highlights wie das riesige Gehege der Blattschneiderameisen kurz nach der Klimaschleuse ("so heiß und feucht ist es im Regenwald"), Rätsel- und Sportparcours für die Kinder, Wettersimulationen im großen Hauptraum. Es ist eine echte Show. So geht Museum.

Ich bin persönlich sogar etwas zu kurz gekommen, weil ich den begeisterten Kindern (sechs Stück - wir waren im Rudel unterwegs) kaum noch hinterher kam. Dabei hätte es einiges gegeben, was mich interessiert hätte - kulturhistorisches, ethnographisches, wirtschaftliches. Wie wurde der Regenwald in der Moderne, der Postmoderne wahrgenommen? Auch wirklich hässliche Wahrheiten werden nicht verschwiegen (König Leopold II im Kongo...), und auch die Rolle der modernen Wirtschaftsinteressen und die zweifelhafte Zukunft des Biotops Regenwald kommen natürlich zur Sprache.
Aber vielleicht komme ich dieses Jahr noch einmal nach Rosenheim, und habe Zeit für einen zweiten Besuch. Und wenn nicht, dann freue ich mich trotzdem schon auf nächstes Jahr. Die Wikinger machen mich mehr als nur ein bisschen neugierig.

2016 auch in diesem Blog: die Wikinger!

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