Den dicken Bauch haben sie von Papa

Werdende Mütter dürfen so ziemlich gar nichts essen. Geschweige denn trinken. Katzen müssen sie meiden. Das ist ziemlich unfair. Jetzt zeigt sich, dass es Väter auch trifft - zumindest in der Zeit vor der Zeugung. Die Ernährung und der Stress haben nämlich einen Einfluss auf das Kind. Gestresste Papas bekommen coole Kids. Fette Papas zeugen Nachwuchs, der leichter zunimmt. Ich schau mir meine beiden Sprößlinge an, erinnere mich an die Zeit als wir sie gemacht haben, und bekomme meine Zweifel.
Father and Son
Foto Scott Ableman auf flickr

Meine Nummer Eins nämlich ist genau so gelassen wie ich. Uns beide bringt so leicht nichts aus der Fassung, weswegen ich die Wochen vor seiner Zeugung nicht als stressig in Erinnerung habe. Das kann natürlich täuschen. Schlank war ich auch, bei ihm ist das, nun, sagen wir er nimmt einen Gewichtskredit auf die Körpergröße, die er nächstes Jahr haben wird.

Anders Nummer zwei. Die Prinzessin ist eine etwas anstrengende Drama Queen, die durchaus mal eine halbe Stunde ohne ersichtlichen Grund heulen kann. Kein Stück der Gelassenheit ihres Bruders. Produziert haben wie sie im Urlaub - vielleicht ist das ein Grund.

Epigenetik ist das Zauberwort

Viel Wahrscheinlicher aber, dass die oben beschriebenen Effekte eher gering sind im Vergleich zur herkömmlichen Vererbung über die Gene. Die Kinder haben ihr Temperament mehr oder weniger eins zu eins von Papa bzw. Mama bekommen. Trotzdem sind die neuen Erkenntnisse zur Epigenetik interessant. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, dass der Lebenswandel des Vaters in den Wochen bevor sein erfolgreiches Spermium produziert wird einen Einfluss auf das Kind haben: ein Prozess namens Methylisierung kann verschiedene Gene an- oder ausknipsen, und er wird offenbar in den Spermien mit übertragen.

Die Forschung ist da recht weit. Jedenfalls wenn es um Mäuseböcke geht. Beim Menschen nicht so sehr. Eine Handvoll Probanden hat sich jetzt bereit erklärt vor uns nach einer Magenverkleinerung für die Forschung Samenspenden anzugeben. Ich stelle mir deren Diskussion mit ihrer Partnerin lustig vor. ("Schatz, ich kann heute nicht nochmal, ich musste vorhin für die Forschung schon....")

Die Meinung der Mäuseböcke dazu ist nicht überliefert.


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